«Schauraum | Showroom»
Gesellschaft der Freunde Junger Kunst Baden-Baden e. V.
28.04.2002 — 02.06.2002
Die Ausstellung zeigte neben Zeichnungen und Aquarellen räumliche Inszenierungen von Bildelementen und Pastelle aus den Jahren 2000 bis 2002. In einer Sonderveranstaltung während der Ausstellung wurde der Film »Die letzte Rache« gezeigt.
»Letzte Rache« mit Holger Bunk
Pressemitteilung der Gesellschaft der Freunde junger Kunst Baden-Baden
Eine filmische Rarität kann die Gesellschaft der Freunde junger Kunst ihrem Publikum anbieten. Kommenden Sonntag um 20 Uhr läuft innerhalb der Ausstellung »Holger Bunk – Schauraum | Showroom« im Alten Dampfbad der Film »Die letzte Rache«.
Das Besondere an diesem vor zwanzig Jahren entstandenen Werk: Der in Amsterdam und Stuttgart lebende Maler hat maßgeblich an der Ausstattung des Filmes mitgewirkt. Holger Bunk ist dem Baden-Badener Kunstverein seit vielen Jahren verbunden.Schon als Student bei Alfonso Hüppi beteiligte er sich an den Mitgliederausstellungen der Gesellschaft. Seit 1992 lehrt als Professor für Malerei an der Stuttgarter Kunstakademie.
Genau vor zwanzig Jahren wirkte Bunk auch an einem raren Filmprojekt mit, das der Autorenfilmer Rainer Kirberg in der Reihe »Kleines Fernsehspiel« des ZDF drehte. Der Spielfilm »Die letzte Rache« kam nach seiner Ausstrahlung im Fernsehen auch kurz in einige Programmkinos und war seither verschwunden. Immerhin hat es zu einer respektvollen Besprechung im Standartwerk für Cineasten, Rowohlts »Lexikon des Internationalen Films« gereicht. Dort wird das Werk als „fantastisch-bizarres Traummärchen vom Weltkenner“ beschrieben, „der in ein undurchsichtiges Spiel um Macht und Rache verwickelt wird. Ein ideenreicher Cineastenfilm, der Stilmittel des deutschen expressionistischen Kinos mit Elementen ganz anderer Herkunft verbindet.“
Holger Bunk hat zusammen mit seinen damaligen Düsseldorfer Studienkollegen Bertram Jesdinsky, Lisa Hoever, Julia Lohmann und Anna Loebner die malerische Ausstattung besorgt. Dabei kam ihm zugute, dass er auf Vermittlung von Alfonso Hüppi ein Praktikum als Bühnenmaler beim Südwestfunk in Baden-Baden absolvieren konnte und somit reiche Erfahrung im Entwickeln theatralischer Bühnenräume hatte.
Auch die Musik des Streifens hat heute schon kulturhistorische Dimension; sie stammt von der Gruppe »Der Plan«, eine der Anreger der »Neuen deutschen Welle«. Für die einstigen Düsseldorfer Nachwuchskünstler, wie auch Karl Manfred Rennertz, der Vorsitzende der Gesellschaft der Freunde junger Kunst, der den Film in Düsseldorf „ausgegraben“ hat, ist dies auch nostalgischer Rückblick auf die „wilden Jahre“ an der Akademie, als es die strenge Spartentrennung zwischen den Bildkünsten noch nicht gab. Holger Bunk hat sein Kommen ebenfalls angekündigt.