davor und dahinter
Alfonso Hüppi hat einmal geschrieben:
»Bunk kann alles malen, was er will. – Es war als förderndes Lob gemeint und schmeichelte. Die Allmachtsphantasie macht den Künstler.«
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Erst mit Jahren Abstand fällt dem Gelobten auch etwas Erschreckendes daran auf: Auftraggeber können den ach so begabten Künstler für allerlei Positionen einsetzen. Aber wie nachhaltig und gültig können solche Stellungnahmen sein? Für wen meint man denken oder sich einsetzen zu müssen?
Neben der 25 Jahre alten Hüppi-Äußerung gibt es eine ältere, fast zweimal so lang zurück liegende Bemerkung eines Kunsterziehers:
Dass man jedes stinkende braune Ding mit weißer Tünche und optischen Aufhellern erstrahlen und hygienisch erscheinen lassen kann.
„Übertüncht“ wird aber nicht nur von Malern. Jede „Kunst“ kann überdecken. Und auch außerhalb der Kunst kann man sich fragen:
„Was ist davor und was dahinter?“
„Was war davor und was kam später?“